Der Stand der Dinge

Es gibt sie noch die guten Dinge. Heute digitaler und klickbarer denn je. Über smarte Wege im Retail, die Tradition und Digitalisierung verbinden, sprachen wir mit Theresa Frigger (PR & Communication Manager) und Kadir Dogan (Head of Brand).

Welche Rolle spielt der stationäre Handel für Manufactum?

Der stationäre Handel hat für uns weiterhin eine hohe Bedeutung. Wir stellen grundsätzlich die Kundinnen und Kunden und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt all unserer Entscheidungen und decken mit den unterschiedlichen Vertriebskanälen genau diese Kundenbedürfnisse ab. Wir sehen dabei unsere Warenhäuser nicht als reine Verkaufsstellen, vielmehr sind es Erlebniswelten. In unseren Warenhäusern findet neben der Produktpräsentation eine lebendige Auseinandersetzung mit den Waren statt. Dabei soll nicht nur das Produkt präsentiert werden, sondern auch die Geschichte dahinter sowie die Informationen rund um die Anwendung und Pflege im Alltag. Durch Verkostungen und Workshops mit den Herstellern wird der Mensch hinter den Produkten sichtbar und die Lebenswelt und das Wissen der Hersteller werden erfahrbar. Wir schaffen damit einen Ort der Begegnung, an dem sich Menschen über Fertigkeiten austauschen, Produkte anfassen und Dinge probieren können.

Welches sind die wichtigsten Parameter für die Auswahl der Lage bei der jüngsten Expansion gewesen?

Die drei Warenhäuser, die wir in den vergangenen zwei Jahren eröffnet haben – Münster und Bonn in 2020 und den zweiten Standort in Hamburg Anfang November 2021 – sind alle deutlich kleiner als die bisherigen Standorte, aber alle an gut erreichbaren Orten. In Bonn befindet sich das Warenhaus am Markt, in Münster und an unserem zweiten Standort in Hamburg sind wir erstmals in Einkaufszentren präsent. Grundsätzlich sind wir an zentralen Orten, aber abseits des Trubels vertreten. Neben der Lage und Größe muss die Atmosphäre stimmen.

Euer hochqualitatives Warenportfolio währt generationenübergreifend – trifft das auch auf die Kunden zu? Wer sind sie?

Manufactum bildet ganz klar einen Gegenpol zur sogenannten „Wegwerfgesellschaft“, wir stehen für einen „bewussten Konsum“: Bei uns geht es nicht darum, viel und günstig zu kaufen, sondern ein gutes Produkt, mit dem man lange Freude hat. Diesen Wunsch nach den guten Dingen teilen nicht nur bestimmte Altersgruppen. Unsere Zielgruppe ist soziodemografisch gesehen sehr heterogen. Sie gleicht sich eher hinsichtlich einer gemeinsamen Wertehaltung, die sie an den Tag legt und die sie charakterisiert.

Welche Konzepte kommen bei der Gestaltung der Retail-Welt im stationären Handel zur Anwendung?

Grundsätzlich betrachten wir jeden Standort individuell. Jede Immobilie hat ihren eigenen Charakter und erzählt eine eigene Geschichte. Dies berücksichtigen wir auch in unserem Gestaltungskonzept, sodass auch jedes unserer Warenhäuser am Ende eine eigene Geschichte erzählt. Es gibt selbstverständlich Grundelemente im Ladenbau, die sich immer wiederfinden, das sind z.B. die offenen Holzmöbel, die eine Warenpräsentation ermöglichen und die zum Anfassen und Entdecken einladen. An jedem Standort gibt es aber auch Dinge, die spezifisch für dieses eine Warenhaus sind. In unserem neuen Warenhaus in Hamburg ist dies z.B. ein Raumtrenner, der an Kontorhausmöbel erinnert, damit die Historie aufgreift und sich gleichzeitig harmonisch in das Raumkonzept einfügt.

Wie übersetzt ihr die Mission vom bewussten Konsum ins Digitale?

Unsere Botschaft steht im Vordergund und wird in alle Vertriebs- und Kommunikationskanäle übertragen. Dabei trennen wir gar nicht in analog und digital, sondern schauen vielmehr, wie sich die Kanäle bestmöglich ergänzen. Da kann es dann z.B. sein, dass wir in unseren Warenkatalogen die Eigenschaften eines bestimmten Produktes textlich hervorheben, die Geschichte wird dann sowohl in unserem Warenhaus als auch auf der Produktdetailseite in unserem Onlineshop weitererzählt. Sicherlich gibt es im Digitalen neue Möglichkeiten, sei es über Bewegtbild oder z.B. über unseren Podcast, aber grundsätzlich geht es doch auch hier darum zu schauen, wo wir welche Kunden erreichen und wie wir genau diesen Kunden vermitteln, wofür Manufactum steht und was die einzelnen Produkte auszeichnet.

Wie flankiert ihr stationären Handel und Online-Flanke? Welche Rollen spielen beide Säulen im Zusammenspiel?

In den letzten zwei Jahren hat sich durch Corona auch in der Handelslandschaft einiges verändert. Die Einschränkungen haben dazu geführt, dass der Onlinehandel noch stärker gewachsen ist und das zeichnet sich, was den Umsatz betrifft, auch bei uns ab. Wir sehen aber gerade im letzten halben Jahr sehr deutlich, dass die Frequenzen und Umsätze in unseren Warenhäusern wieder kontinuierlich ansteigen. Unsere Kundinnen und Kunden wissen die Vorteile des jeweiligen Vertriebskanals zu schätzen und entscheiden, wann sie welche Möglichkeit nutzen. Einen großen Vorteil, den der stationäre Handel mit sich bringt, ist der direkte, persönliche Kundenkontakt, also auch die Möglichkeit, vor Ort Veranstaltungen wie Seminare oder Verkostungen anzubieten, die in ihrer Art nicht durch Online Events zu ersetzen sind. Digital wiederum bietet sich uns die Möglichkeit, sehr viele produktspezifische Informationen und zusätzlichen Content zu platzieren, für den auf den Warenschildern im Warenhaus kein Platz ist. Wichtig ist aber, dass sich die Kanäle ergänzen: sei es, wenn ich online ein interessantes Produkt entdecke, zu dem ich mich dann telefonisch oder im Warenhaus ausführlich beraten lasse und dann auch dort den Kauf tätige, oder aber auch, wenn ich z.B. in einem der kleineren Warenhäuser unterwegs bin und dort ein Artikel mal nicht vorrätig sein sollte, dann kann ich ihn mir online bestellen und nach Hause oder auch ins Warenhaus liefern lassen.

Es gibt sie noch, die gute Lage – was zeichnet eine herausragende Lage im Jahr 2022 für euch aus?

Wir möchten auch zukünftig stationär wachsen und neue Warenhäuser in Deutschland eröffnen. Wir gehen dabei aber weiterhin so vor, dass wir nur dann in einer Stadt einen neuen Standort eröffnen, wenn wir zu hundert Prozent von der Immobilie und der Lage überzeugt sind. Dabei spielen die genannten Kriterien die entscheidende Rolle: eine städtische Lage mit guter Frequenz und guter Atmosphäre.

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