Echtes Erleben

Matthias Schwarte verwandelt für Globetrotter den Kundenkontakt in ein immersives VR-Abenteuer – mit tiefen Felsspalten, bröckelnden Steinwänden und eisigen Winden. Next-Level-Retail.

Wer bist du?

Matthias Schwarte, Head of Marketing bei Globetrotter.

Wie entstand die Idee zu diesem Projekt?

Wir sind von Natur aus im Neuland unterwegs. Globetrotter ist aus seiner ganzen Unternehmensstory heraus Pionier durch und durch. Gegründet von Outdoor-Profis aus der Motivation, die fehlenden Produkte für ihre Survival-Leidenschaft zu finden, schauen wir immer hinter den Horizont. Wir hatten einen der ersten Webshops in Deutschland, wir haben mit 4-Seasons.TV damals ein eigenes IPTV-Format gestartet, wir haben ein Hotel für Schulungen der Mitarbeiterschaft gebaut … Kurz um, wir lieben es, Dinge auszuprobieren. AR und VR lieferten für uns vorwiegend interessante Rezeption, nie die Basis für ein richtiges Erlebnis. Ein perfektes 360-Grad-Panorama vom Mount Everest war uns nie genug. Nicht umsonst gibt es den Globetrotter-Claim „Echtes Erleben“. Dann erweiterte sich die Technik – und begann alle Sinne anzusprechen: mit Rüttelplatten, Wind, Wärme, Kälte. Das war der Moment, wo wir uns gesagt haben: Let’s do this!

Wie gelang euch die Übersetzung von Markenstory und Hyper-Reality-Parcours?

Intensive Konzeption und permanenter Dialog waren essenziell für den Erfolg. Wir verbanden das Beste aus zwei Welten. Wir kombinierten eine mobile Marken-Roadshow mit immersiver VR-Erfahrung – der Anlass war das 40-jährige Jubiläum von Globetrotter in 2019. Der Anspruch: Wir wollten den Leuten ein originelles Geschenk geben in Form eines bleibenden Erlebnisses. Wir verzahnten die Markenstory mit nachgelagerter Brand-Experience in verschiedenen Modulen wie Klettern, Heißluftballon, Seilzug. Gemeinsam mit Henning Westerwelle, zum Zeitpunkt Geschäftsführer der Markenfilm-Tochter Infected, habe ich das Projekt konzipiert, und in der Umsetzungsphase waren wir unter anderem im ständigen Austausch mit Techniker:innen vom US-amerikanischen VR-Arcade-Pionier The Void. Alles war Neuland, denn so was hatte noch nie jemand gemacht. Wie ist das Setting? Wie laufen die Brillen? Wie setzen wir die Rucksäcke ein? Wie kalibrieren wirdas Hand-Tracking? Die erste Iteration war ein echter Ritt – und die immersive Reality-Marken-Roadshow bleibt bis heute die erste und einzige ihrer Art.

Das Virtual-Reality-Abenteuer war anfangs auf Tour und ist jetzt fest im Store in der Hamburger Europa Passage integriert. Wie ist euch das gelungen?

Anfänglich hatten wir überlegt, ob wir einen Laden maßgeschneidert umbauen sollen – allerdings wäre der Verlust von Verkaufsfläche zu hoch gewesen. Wir waren zeitweise auf der Messe München präsent, hatten Zelte als Option erwogen und bekamen dann allerdings ein sehr gutes Paketangebot von der Europa Passage in Hamburg. Wir hatten dort bereits eine Ladeneröffnung geplant, die dann durch die Pandemie verschoben werden musste. Dort ist unser Virtual-Reality-Abenteuer nun seit rund neun Monaten erlebbar.

Die kreative Schnittmenge von Games und Retail wird gerade erst entdeckt, die ungespielten Potenziale scheinen enorm – wo siehst du Raum für Verbesserung?

Für die kommenden Iterationen wünschen wir uns mehr echte Interaktion. Gemeinsam Rätsel lösen, direkt und im wechselseitigen Austausch Unternehmungen umsetzen, das war anfänglich zu komplex. Jenseits von einigen mittelbaren Interaktionen – sich zum Beispiel aus dem Weg zu gehen oder zu berühren – fehlt noch das direkte Miteinander. Mit erweiterten technischen Möglichkeiten sollten sich hier künftig neue Spielräume eröffnen.

Wie verändert Gamification die Lage?

Die Retail-Erfahrung für die Besucherschaft ist herausragend. Wir schleusen zwar nicht Zehntausende Besucher:innen durch die Passage, aber wir schaffen eine nachhaltige Brand-Experience für Globetrotter, die kaum zu überschätzen ist. Die technologische Entwicklung hat in den letzten Jahren stagniert, und wir warten jetzt auf den nächsten großen Sprung.

Welche Beispiele aus anderen Städten haben dich inspiriert?

Es gibt sehr viel Spielraum für Inszenierung in einem Set-up, das sehr universell ist. Es gibt zum Beispiel richtige „Landingräume“, die mit Requisiten und Filmen sind und die Besucher:innen bewusst einstimmen. Szenografien, die dramaturgisch die komplette Brand-Journey im Store flankieren, schaffen eine effektvolle Atmosphäre. In der Ursprungsversion hatten wir etwa einen Lagerfeuer-Bereich geplant für unser Onboarding, ein Basecamp als nächste Station. Einen Platz, um die Experience zu teilen – aber diese ganze Kulisse steht und fällt mit der verfügbaren Fläche.

Was ist das nächste Abenteuer für Globetrotter?

Wir überlegen uns, eine eigene Plattform zu kreieren. Wir sind aktuell in Gesprächen an einem Multimarken-Standort. Die Vision: Wir bauen eine Experience, aber laden andere Marken dazu ein. Der Raum ist generisch zusammengesetzt aus einigen flexiblen Elementen, die sich schnell zusammenbauen lassen. Wir eröffnen uns und anderen Unternehmen Raum für immersive Brand-Experiences. Alle, die so etwas erlebt haben, wissen: Das Erlebnis ist einfach unvergleichlich und nur noch durch das reale Adventure zu toppen. Das lässt sich aber naturgemäß nicht einfach an 80 Standorten weltweit replizieren.


Weitere Informationen: www.globetrotter.de/aktionen/vr-abenteuer

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