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Was passiert eigentlich, wenn Concept-Store auf Hospitality trifft? Jetzt bitte nicht gleich an die deutsche Ausflugsgastronomie denken! Wir möchten ein Konzept vorstellen, das den Trend-Terminus „Concept“ wirklich verdient hat und so einiges an Innovation in sich vereint – und zwar auf der wunderbar grünen Insel Jeju vor Südkorea.

Das mit der 1A-Lage muss bei diesem Einblicke-Artikel eigentlich nicht weiter erwähnt werden, denn die Begehrlichkeit erklärt sich hier wie von selbst. Aber fangen wir von vorn an: Während „boutique“ im Englischen längst ein Adjektiv geworden ist, tut man sich im Deutschen zuweilen noch schwer damit, nicht zuerst an ein prototypisches Modegeschäft in einer Kleinstadt zu denken. Vielmehr ist damit nämlich der Faktor Kuration gemeint. Und der wiederum besteht aus den einzelnen Bestandteilen Bewusstsein, Achtsamkeit, Nachhaltigkeit, Seltenheitswert, Behutsamkeit, Verknappung, Geheimtipp-Material – und letztlich das Wichtigste: Stil. Einem festen Konzept, einem überschaubarem Wachstum und einer durchkomponierten Kultur folgend, gibt es mittlerweile auf der ganzen Welt Boutique-Hotels, Boutique-Agenturen, Boutique-Autohäuser und so fort.

Konsument*innen, die es sich leisten können, tendieren mittlerweile zum Vertrauen in kleinere Unternehmen und Marken. Große Konzerne haben in Sachen „Brand Trust“ immer mehr das Nachsehen (Brand Affairs). Doch schlagen wir nun den Bogen quasi zum Unicorn des Tages: Wir möchten heute das Konzept von D&Department vorstellen, genau so einem Shop in Seoul nämlich, der 2020 beschloss, in die Hospitality-Branche zu expandieren. Aber nicht irgendwie, sondern so, dass das „Concept“ seinen Wurzeln des Ausstellens und Verkaufens treu bleibt.

In einem Satz erklärt: „The South-Korean hotel where all furniture is on sale“.

Dezeen

Shopping, Kunstgalerie, Restaurant und eben Hotel werden in Jeju unter einem Dach vereint. Die knapp 2.000 km² große Vulkaninsel liegt südlich der Koreanischen Halbinsel und gilt für internationale Reisende mithin noch als Geheimtipp, da sie große Areale saftig-grüner, nahezu unberührter Natur bietet. Und genau diese Besonderheit – das Ungesehene – machte sich das international geschätzte Architekturbüro Schemata Architects mit Sitz in Tokio zum Ziel, als es ein altes Industriegebäude auf Jeju für D&Department von Grund auf umwandelte.

In enger Zusammenarbeit entstanden lichtdurchflutete Restaurant- und Verkaufsflächen voller Pflanzen, Möbel und perfekter Resort-Anmutung. Store-Bereich und Hotel gehen ganz selbstverständlich fließend ineinander über. Beim Material liegt der Fokus auf Beton, Metallgerüste und etwas Holz, die Fronten und zahlreiche Wände des Gebäudes bestehen aus bodentiefen Glasflächen, gerade bei den Hotelzimmern ein Alleinstellungsmerkmal. In den oberen Stockwerken des Gebäudes liegt der Fokus auf besagten Rückzugsmöglichkeiten sowie Community-Wohnbereichen, darunter großzügige Flur-Areale und eine riesige Dachterrasse mit Palmen, Zitrusbäumen, Hochbeeten und direktem Anschluss an eine Bar. Was auf den ersten Blick auffällt: Asiatische Nüchternheit, hochwertigste Materialien und Finishes, dazu ausgesuchte, gedeckte Farben und eine dennoch kompromisslos einladende Raumgestaltung gehen beim Konzept Hand in Hand.

Größter Boutique-Faktor? Kein Raum gleicht dem anderen. Das muss auch so sein, denn das Konzept ist bewusst fluide: Wenn Gegenstände verkauft werden, ersetzt man sie durch andere, bewegt Elemente im Raum, dekoriert um. So entsteht ein kreativer Kreislauf, der das Modell mit Schwung versorgt und am Leben hält. Kompromisslos jedes dekorative Objekt kann erworben werden: Möbel, kleinere Einrichtungsgegenstände wie Lampen, Vasen und Kunstgegenstände, dazu sämtliche Pflanzen auf dem Gelände von D&Department. An dieser Stelle kommt die Nüchternheit der Shop-Flächen zum Tragen: Es ist für die Besucher*innen klar erkennbar, welche Artikel und Objekte als käufliche Waren und welche als ihr „Trägermaterial“ definiert sind. Keine Frage: Jeder Quadratzentimeter des Settings weckt Begehrlichkeiten und ist eine der durchdachtesten Kompositionen, die es im Moment auf der Welt zu bestaunen gibt.

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