I want to ride my bicycle!
Utrecht übertrumpft Tokio mit größtem Fahrradparkhaus der Welt.
Jeder Niederländer besitzt im Durchschnitt 1,2 Fahrräder. Und ganze 12.500 der insgesamt 22 Millionen Zweiräder können seit Sommer 2019 im unterirdischen Fahrradkeller unweit des Bahnhofs Utrecht Centraal abgestellt werden.
Mit dem Rekordbauwerk von 350 Metern Länge und drei Etagen stellt Utrecht, viertgrößte Stadt der Niederlande mit rund 360.000 Einwohnern, Tokio in den Schatten: In der japanischen Global City leben über 9,5 Millionen Menschen – und Fahrräder einfach so irgendwo abzustellen, ist verboten. Kaum vorstellbar also, dass nicht längst aufgestockt wurde – doch was die Fahrradkultur angeht, haben die Holländer einfach in vielerlei Hinsicht die Nase vorn.
Die komplette Infrastruktur in den Niederlanden ist aufs Radfahren ausgelegt, 32.000 km Fahrradweg sprechen für sich. Die Modellstadt Houten im Süden von Utrecht, die bereits vor Jahren den Autoverkehr aus ihrer Innenstadt verbannt hat, gilt international als Vorbild in puncto lebenswerte und umweltfreundliche Zukunft.
Die Relevanz von New Mobility steigt, und es gibt erfreulicherweise laufend neue Angebote im Bereich der vernetzten Verkehrswelten, vermehrt auch im Bereich Zweirad.
Definitiv ein Zukunftstrend, der bitte nicht verschlafen werden sollte! Auch deutsche Großstädte sollten verstärkt auf ihre Agenda setzen, das Fahrrad zu einem attraktiveren Fortbewegungsmittel zu machen, und dieses Ziel vor allem auch konsequenter zu verfolgen.
Die Kosten von insgesamt 30 Millionen Euro wurden übrigens von der Gemeinde Utrecht, dem Staat sowie der Niederländischen Bahn und dem Infrastrukturunternehmen Pro Rail aufgebracht. Schon hier sieht man, welchen politischen Stellenwert ein solches Vorhaben hat.