Das Unsichtbare – ganz sichtbar

Hospitality meets Gallery. Die Fotografie eröffnet im maritimen Wohnzimmer vom 25hours Hotel Hamburg eine Fläche für die Kunst – und weitet den Fokus des Gasterlebens.

Kein Erdbeermund, kein Tropenfieber – Klaus Kinskis Obsessionen lauern im Porträt von Peter Nürnberg unter der Oberfläche. Die Schwarz-Weiß-Aufnahme von 1962 zeigt den Charakterschauspieler im Halbprofil lässig auf dem roten Teppich – kuratiert von Thorsten Heinze. Der Künstler und Galerist verzichtet auf eine besondere Inszenierung. Alle Fotografien aus seiner Sammlung hängen an klaren Betonwänden, sparsam beschriftet – von Will McBride bis Joachim Baldauf.

Thorsten Heinze protokolliert mit seiner Auswahl das 20. Jahrhundert – und lässt die Bilder sprechen: extreme Menschen, starke Persönlichkeiten von Marcel Marceau über Claudia Schiffer bis Klaus Kinski. Das Nonverbale ist sein eigentliches Element. Mit zwölf Jahren hatte Heinze das Straßentheater für sich entdeckt, den Stummfilm und den Zirkus als Ausdrucksform liebgewonnen. Der Hamburger begann seine Ausbildung in der legendären École Internationale de Mimodrame von Marcel Marceau. Der Pariser Pantomime Marceau (1923-2010) verzauberte die Welt ohne Worte, nur mit Haltung – in den Fußstapfen von Buster Keaton, Stan Laurel und Oliver Hardy. Im Zweiten Weltkrieg tauchte er unter, kämpfte in der französischen Resistance und entging seiner Verhaftung nur knapp, indem er überzeugend den unbeteiligten Zivilisten mimte. In den Achtzigern baute Marceau mit Hilfe von Jaques Chirac eine Schule für den Nachwuchs auf – dort tauchte Heinze im Alter von achtzehn Jahren auf. Vier Jahre später tourte er gemeinsam mit Marceau um die Welt, entwickelte Choreographien für Michael Jackson und eröffnete 2008 die Seven Stars Gallery in Berlin. Sein Schatz – Fotos von Persönlichkeiten, die das Unsichtbare sichtbar machen.

Vom legendären Chateau Mamont bis zu neuen Design- und Boutique Hotels wie dem 25hours entdeckt die Hotellerie die Kunst als Faktor, ihre strategische Positionierung im Wettbewerb zu stärken. Künstler*innen gestalten Räume und Zimmer, Kooperationen mit lokalen Museen schaffen neue Lagen und Lars Eidinger stellt seine Übernachtungen in der Galerie namens Instagram aus. Das 25hours Hotel am Überseeboulevard eröffnet den Gästen in der Gallery einen inspirierenden Rahmen. Die Fotografie steht dabei nicht zwingend im Fokus, sondern wird Teil der Kulisse, die jeder und jede en passant erfahren kann. „In Stille und Bewegung kann man das Spiegelbild der Leute zeigen“, sagte Marcel Marceau einst. Klick!

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